Angenommen, Sie versuchen, eine Entscheidung in Bezug auf Einkommensungleichheit, Klimawandel, Bedrohungen der Religionsfreiheit, die „digitale Kluft“ oder Kinderarbeit zu treffen. Um die Komplexität dieser Themen zu bewältigen, müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Fakten tatsächlich korrekt sind.
Wie wissen Sie, dass Ihre Fakten korrekt sind? Ist Ihr Standpunkt auf korrekten und vollständigen Informationen basiert?
Die Verbreitung falscher Informationen (absichtlich oder anderweitig) hat einen kritischen Punkt erreicht, der die globale Stabilität bedroht, demokratische Prozesse untergräbt und sowohl die öffentliche Gesundheit als auch die Umwelt gefährdet. Es besteht die Gefahr, dass sie Polarisierung vertieft, die öffentliche Meinung zu ungerechtfertigtem Misstrauen gegenüber Fakten und der Regierung verschiebt und Wahlergebnisse radikal stört. Da von KI generierte Inhalte nahezu nicht mehr von menschlich erstellten Informationen zu unterscheiden sind – und manchmal sogar als glaubwürdiger wahrgenommen werden – verschärft sich dieses Problem.
Das bloße Entfernen falscher Informationen ist unzureichend. Nach jeder Entfernung können die gleichen flaschen Informationen genauso wieder hinzugefügt werden. So entstehen dann z.B. „Edit Wars“ auf Wikipedia. Als Gegenmittel gibt es Projekte, die das Überprüfen von Fakten vorantreiben (z.B. werden auf skepticalscience.com Falschinformationen zum Klimawandel behandelt). Problematisch daran ist jedoch, dass die Widerlegung von falschen Behauptungen dort in Isolation stattfindet und nicht direkt mit jeder Zusammenstellung einer korrekten Analyse verbunden werden kann.
Die Datenerfassung auf der xplris-Plattform beinhaltet einen soliden Mechanismus zur Eingabe, Validierung und Aufzeichnung von Disputen zu Tatsachenbehauptungen. Auf diese Weise können unsere BenutzerInnen neben der bloßen Ansicht der Informationen auch die Quellen sehen, die die Behauptungen stützen. Der Prozess der Überprüfung dieser Informationen sowie die Behandlung aller Streitigkeiten, die jemals vermerkt wurden, können inspiziert werden. Entscheidend ist, dass die umstrittenen Daten niemals gelöscht werden. Die umstrittenen Daten verbleiben in der Datenbank, um zu zeigen, dass sie keine oder nur geringe Gültigkeit haben.
Die letzte Feststellung ist tiefgreifend in ihrer Einfachheit. In einem Narrativ ist Vandalismus einfach. Man kann Lügen immer wieder hinzufügen, und jemand muss die Lügen immer wieder widerlegen und dann löschen. In unserer Darstellung wird Vandalismus schwieriger als die Korrektur. Jeder Fall einer hinzugefügten Lüge wird aufgezeichnet und entsprechend ihres Inhalts widerlegt. Ein wiederholtes Hinzufügen derselben Lüge kann mit wenig Aufwand gelöscht werden. Effektiver Vandalismus erfordert jetzt die Erfindung immer neuer Lügen, die mit immer neuen gefälschten Quellen „bestätigt“ werden. Dies kehrt die Dynamik von Fehlinformationen und Wahrheit um und durchbricht damit „Brandolinis Gesetz“.
Das Design der grundlegenden Elemente des Proof of Principle ist abgeschlossen. Wir haben eine verknüpfte Objektrepräsentation historischer Entitäten mit Quelldaten, Karten, einer Zeitleiste sowie grundlegenden Bearbeitungs- und Visualisierungsfunktionen implementiert.
Der Prototyp ist noch nicht öffentlich. Wenn Sie Interesse haben, können wir eine Demonstration arrangieren. Kontaktieren Sie uns hier!
Als Plattform für nutzergenerierte Inhalte zu hoch umstrittenen politischen Themen von aktueller Relevanz erwarten wir, starkem Druck von verschiedenen AkteurInnen ausgesetzt zu werden, die eine spezifische Sichtweise vorantreiben wollen. Wir benötigen ein wasserdichtes rechtliches Rahmenwerk, um das Fortbestehen unserer Plattform und die Sicherheit unserer Mitwirkenden zu schützen, um eine Hoffnung auf Erfolg zu haben.
